Implantologie
Nach dem Verlust eines Zahnes gibt es heute verschiedene Möglichkeiten, die entstandene Lücke zu schließen. Zahnimplantate übernehmen die Funktion künstlicher Zahnwurzeln.
Implantate bestehen in der Regel aus Titan oder Keramik und sind somit sehr körperverträglich. Nach genauer Untersuchung des vorhandenen Knochenangebotes, ggf. mit Hilfe einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme (Digitales Volumentomogramm), wird die exakte Implantatgröße und Position im Kieferknochen festgelegt. Vorsichtig wird das Implantatbett bis zur entsprechenden Größe aufbereitet, das Implantat wird eingeschraubt und über ein Schraubgewinde verankert. Das Zahnfleisch wird über dem Implantat verschlossen, sodass es unbelastet einheilen kann. Hierbei entsteht innerhalb von 3 – 6 Monaten eine stabile Verbindung zwischen dem Implantat und dem umgebenen Knochen. Für die Übergangszeit kann ein provisorischer Zahnersatz eingesetzt werden.
Nach Ablauf der Einheilphase wird das Implantat in einem kleinen Zweiteingriff „freigelegt“, das heißt das Zahnfleisch wird geöffnet und etwas zur Seite verdrängt, sodass Ihr Zahnarzt einen Abdruck nehmen und die neue Versorgung (Krone, Brücke oder herausnehmbarer Zahnersatz) im Labor herstellen lassen kann.
Ein Implantat kann sehr viele Jahre, in der Regel bis zum Lebensende, im Kieferknochen verbleiben, muss allerdings genau wie die natürlichen Zähne gereinigt und gepflegt werden.
Wichtig sind die Reinigung mit Zwischenraumbürstchen oder Zahnseide sowie die regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt, damit das umgebene Zahnfleisch und der Kieferknochen gesund bleiben.





Implantatverträglichkeit
Titanimplantate sind sehr gut verträglich, was sich auch in der Anzahl (ca. 1.000.000) der zurzeit jedes Jahr in Deutschland eingesetzten Implantate widerspiegelt. In der Literatur ist in seltenen Fällen eine Titanunverträglichkeit beschrieben. Es handelt sich hierbei nicht um Allergie, sondern um die Folge einer individuell gesteigerten Entzündungsbereitschaft. Titan selbst besitzt im Vergleich zu anderen Metallen eine nur sehr geringe allergene Potenz.
Eine gesteigerte individuelle Entzündungsbereitschaft auf Titan kann in einem sogenannten Titan-Stimulationstest untersucht werden. Betroffene Patienten können nach Kontakt mit Titanpartikeln mit einer gesteigerten Entzündungsantwort reagieren. Bei Patienten mit positivem Befund kann eine verzögerte oder gestörte Einheilung von Titanimplantaten möglich sein.
Der Titan-Stimulationstest kann durch eine Untersuchung der genetisch bedingten Entzündungsneigung sinnvoll ergänzt werden. Etwa 15% bis 20% der Bevölkerung reagieren mit einer ausgesprochen starken genetisch determinierten Entzündungsantwort (sogenannte High-Responder). Die Untersuchung wird nicht von aktuellen Entzündungsgeschehen beeinflusst.
Wichtig zu wissen ist, dass ein positiver Titan-Stimulationstest und/oder eine High-Responder-Genkonstellation für sich allein noch keine absolute Kontraindikation für ein Titanimplantat darstellt. Besteht ein erhöhtes Risiko, sollten Alternativen der prothetischen Versorgung geprüft und prophylaktischen Maßnahmen intensiviert werden.
Beide Blutuntersuchungen gehören nicht zum Leistungsspektrum der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Privatkassen übernehmen in Einzelfällen bei gegebener Indikation die Kosten.
Sinuslift
Nach einem Zahnverlust bildet sich der Knochen im seitlichen Oberkiefer langsam zurück und die darüber liegende Kieferhöhle (Nasennebenhöhle) dehnt sich aus. So kann es passieren, dass nicht genügend Knochen vorhanden ist, um dort ein stabiles Implantat einzubringen.
Externer Sinuslift
Bei einem externen Sinuslift wird vorsichtig ein kleines Fenster in der Kieferhöhlenwand geschaffen. Die Kieferhöhle ist von einer dünnen Schleimhaut ausgekleidet. Diese wird vorsichtig angehoben und in den so entstandenen Hohlraum wird künstlicher oder patienteneigener Knochen eingebracht. Die Knochenhöhe ist nun ausreichend und ein Implantat kann sicher verankert werden.
Interner Sinuslift
Fehlen nur einige Millimeter Höhe kann auf die Fensterung der Kieferhöhlenwand verzichtet werden. Der Zugang zur Kieferhöhle erfolgt über das Bohrloch des Implantates. Die Schleimhaut, die die Kieferhöhle auskleidet, wird vorsichtig angehoben und Knochenersatzmaterial und das Implantat werden eingebracht.
Knochenaufbauten
Der Kieferknochen kann sich durch Entzündungen oder nach Zahnverlust zurückbilden. Dies kann das Einbringen einer künstlichen Zahnwurzel (Implantat) erschweren oder den Halt der herausnehmbaren Prothese verschlechtern.
Diese Knochendefekte können mit körpereigenem, natürlichem oder synthetisch hergestelltem Knochenersatzmaterial einfach wieder aufgefüllt werden.
Ist es zu einem ausgedehnten Knochenabbau gekommen, kann der Kiefer mit Beckenknochen wieder aufgebaut werden. Dieser Eingriff erfolgt während eines kurzen stationären Aufenthaltes. Hierfür stehen uns Belegbetten im Marienkrankenhaus in Hamburg und in der Asklepiosklinik in Bad Oldesloe zur Verfügung.
Nach einer Einheilzeit von 3-6 Monaten kann die Implantation in dem aufgebauten Knochen erfolgen.
PRF- Methode (Platelet Rich Fibrin)
PRF – Ihr Booster zur sanften Heilung
Die Abkürzung PRF steht für Platelet Rich Fibrin und ist ein wichtiger Bestandteil des Blutes. Denn ohne unseren Klebstoff Fibrin wäre an eine körpereigene Wundheilung gar nicht zu denken. Genau hier setzt die PRF-Methode an: Ihr Arzt entnimmt Ihnen eine kleine Menge Blut, das etwa acht Minuten lang zentrifugiert wird. Bei diesem Vorgang werden ganz gezielt die Wachstumsfaktoren zur Wundheilung herausgefiltert und anschließend wieder in das Wundgebiet gebracht.
Jetzt setzt der Heilungsbooster ein. Bei operativen Eingriffen helfen die Wachstumsfaktoren auf natürliche Weise, die Wundheilung zu unterstützen und zu beschleunigen. Für Sie als Patienten bedeutet das eine schnellere Genesung und weniger Schmerzen nach einem operativen Eingriff.
Ihre Vorteile:
- Bessere und schnellere Wundheilung
- Rasche Regeneration, wenn ein Zahn gezogen oder implantiert wird
- Weniger Schwellung nach operativen Eingriffen
- Maximaler Gewebeerhalt
- Stark reduziertes Entzündungsrisiko und somit weniger Wundinfektionen
- Geringere Schmerzen nach operativen Eingriffen und Zahnextraktionen
Die natürliche Regeneration und der schonende Wiederaufbau kommen ohne Fremdstoffe und Nebenwirkungen aus und sind somit besonders schonend für Sie als Patient/in. Allein durch den konzentrierten Einsatz der natürlichen Wachstumsfaktoren im Blut wird die Wundheilung beschleunigt.
Kurz und gut: PRF unterstützt Ihre körpereigenen Heilungskräfte.
Die Einsatzbereiche:
- Knochenaufbau nach einem chirurgischen Eingriff
- Heilung und Abdeckung des Wundgebietes nach einem chirurgischen Eingriff
- Heilung und Abdeckung eines Zahnfachs nach einer Zahnentfernung
- Korrektur von Gewebedefiziten
- Mehr Sicherheit für Ihre Implantate
- Ästhetische Eingriffe
Keine Angst vor der Behandlung! Ihr Arzt nimmt Ihnen etwas Blut ab, das auf mehrere kleine Röhrchen zu maximal 10 ml verteilt wird. Diese werden für ungefähr acht Minuten zentrifugiert. In diesem Prozess werden aus dem eigenen Blut bestimmte Bestandteile herausgelöst. Es entsteht ein sogenannter Clot in den Röhrchen. Dieser wird aus den Röhrchen entnommen, weiter bearbeitet und später wieder in die Wunde eingebracht. Der Heilungsbooster nimmt die Arbeit auf.
Der Heilungsbooster unterstützt auf ganz natürliche Weise die körpereigenen Heilungskräfte und beschleunigt den Genesungsprozess. Durch den sehr gezielten und konzentrierten Einsatz der im Blut enthaltenen natürlichen Wachstumsfaktoren wird die Wundheilung verbessert. Auf diese Weise verringert sich das Entzündungs- und Infektionsrisiko. Sie haben nach einem zahnärztlichen Eingriff weniger Schmerzen und fühlen sich schneller wieder gut.
Das Verfahren ist in vielen wissenschaftlichen Studien geprüft worden und bietet Ihnen die größtmögliche Sicherheit.